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Akademie Magazin

Noch bevor ein Mensch etwas gesagt hat, bilden wir uns über ihn Meinungen, Urteile und Erwartungen.

Der erste Eindruck ist bekanntlich der wichtigste, unter anderem, weil man ihn später nur schwer korrigieren kann.

„Man kann nicht nicht kommunizieren.“ (Paul Watzlawick)

Im Gesprächen entscheidet der erste Eindruck über die Grundstimmung, den Verlauf sowie über gegenseitige Sympathie und Antipathie. Dabei zählt nicht nur was gesagt wird, sondern vor allem welche nonverbalen Signale gesendet werden.

Meinungen, Urteile und Erwartungen bilden sich aus:

  • 7% Inhalt der Rede
  • 38% Tonfall
  • 55% Körpersprache und Aussehen

Kanäle der nonverbalen Kommunikation

Bei der Interpretation einer Nachricht werden gleichzeitig zum direkt Ausgesprochenen sehr viele weitere Einzelinformationen verarbeitet. Diese Einzelmerkmale nennt man auch Kanäle der nonverbalen (nichtsprachlichen) Kommunikation.

 

Es werden folgende Kanäle unterschieden:

  • Blickkontakt
  • Mimik
  • Gestik
  • Körperhaltung
  • Stimme
  • Räumlicher Abstand

Blickkontakt

Der Blickkontakt ist mit Sicherheit einer der wirksamsten Kanäle. Blickkontakt signalisiert auf der einen Seite Offenheit und Aufforderung zum Sprechen. Eine Sprechpause mit intensivem Blickkontakt ist das stärkste Mittel, um jemandem zum Sprechen zu bewegen. Andererseits kann ein intensiver Blick einen Sprechenden auch so unter Druck setzen, dass er verstummt.

Blickkontakt hat eine Art von Verstärkerfunktion, die einen Zuhörer aktiviert, etwas zu tun.

Mimik

Die Mimik ist eine Art Spiegel, der den inneren Zustand des Gesprächspartners wiedergibt. Ein Weinen oder Lächeln mit der passenden Aussage („Ich bin traurig/glücklich.“) unterstützt das, was der Gesprächspartner zum Ausdruck bringen möchte. Paßt die Mimik nicht zum Ausgeprochenen (Weinen und „Ich bin glücklich“) nehmen wir dem Gesprächspartner das Gesagt nicht ab.

 

Die Mimik gibt sofort und schnell Auskunft darüber, wie sich ein anderer Mensch fühlt.

Gestik

Zur Gestik gehören die Bewegungen der Arme und Hände, die willkürlich oder unwillkürlich das Gesagte untermalen. Schon kleine Gesten können die Bedeutung des Gesagten unterstreichen und verdeutlichen (z.B. das Hauen auf den Tisch, wenn man wütend ist.)

 

Gestik unterstützt das Gesagte.

Körperhaltung

Die Körperhaltung ist umfassender als die Gestik. Sie bezieht sich auf die Bewegungen der Arme und Beine. Das Wegdrehen vom Gesprächspartner ist ein eindeutiges Signal genauso wie das Zuwenden. Die Haltung sagt auch viel darüber aus, welche innerliche Haltung derjenige zu seiner Aussage hat. Wer zusammengekauert in der Ecke steht und sagt „Ich bin selbstbewusst. Ich schaffe das.“ – würden Sie ihm glauben?

 

Die Körperhaltung sagt etwas über die innere Haltung zum Gesagten aus.

Stimme

Die Stimme kann die kleinsten Stimmungsschwankungen übertragen. Aus dem Tonfall kann man schnell die Gefühlslage des Gesprächspartners deuten. Unterschiedliche Betonungen in einem Satz führen zu unterschiedlichen Eindrücken beim Gegenüber und zu anderen Reaktionen.

 

Die Stimme selbst vermittelt eine Botschaft vollkommen unabhängig von dem, was ausgesprochen wird. Der Ton macht die Musik!

Räumlicher Abstand

In jedem Gespräch spielt der räumliche Abstand zueinander eine wichtige Rolle. Mit dem Abstand reagiert man sehr feinfühlig auf das Gesprächsklima. Wir „gehen aufeinander zu“ oder „setzen uns auseinander.“ Jeder Mensch hat einen persönlichen Schutzraum. Wer in ihn eindringt, macht sich unbeliebt. Je nachdem welche Beziehung man zu dem Gesprächspartner hat, verändert sich die Distanz. Freunde umarmen sich (sehr geringe Distanz) wohingegen Feinde sich weit auseinander setzen und großen Abstand wahren.

 

Die Distanz zwischen zwei Menschen sagt etwas über ihre Beziehung zueinander aus.

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